storys behind People Photography

Wir sehen Fotos von Menschen und denken uns unseren Teil; das soll auch so sein. Doch wenn man die ’story behind‘ kennt, sieht man mitunter noch viel tiefer.

diver
posingtable for business

posingtable for business

62mm | f/7,1 | 1/160s | ISO 100| Studioblitze

Die Geschichte ‚hinter‘ dem Bild ist hier die Geschichte ‚unter‘ dem Bild, gerade eben nicht mehr zu sehen. Und doch trug sie zum Gelingen bei. Es ist mein neuer ‚Posingtable‘. Nicht viel mehr als ein höhenverstellbares Brett auf das sich das Model aufstützen oder auflehnen kann; oder dort einfach die Hände oder Ellenbogen ablegt, sich anlehnt, und manches mehr.

Meine Business-Kunden sind dankbar: „Nun brauche ich mir keine Gedanken mehr zu machen, wohin mit meinen Händen.“

Und auch ich bin froh, weil sie so sehr leicht zu ihren natürlichen und ungestellten Haltungen finden – von lässig oder locker bis konzentriert oder ‚geschäftlich‘.

diver

Ich werde gefragt, ob denn mein Corporate Portrait-Stil mit den dunklen, warmen Farben überhaupt auch für Frauen ginge – statt klassischem hell vor weiß. Und ob, sehr gut sogar. Und natürlich dann wenn es zu dem Bild passt, welches die Kundin von sich zeigen möchte.

Ich finde die warme Anmutung hat etwas „beständiges“, etwas „verlässliches“ und besonders etwas zeitloses.

Temporären Trends folgen mag ich nicht so. Das heißt natürlich nicht, dass ich Kunden mit dem Wunsch nach hellen Hintergründen wieder nach Hause schicke. Auch damit kann man natürlich wunderbare Corporate-Portraits aufnehmen.

Corporate Portrait

Corporate Portrait

60mm | f/8 | 1/250s | ISO 200 | Studioblitze

diver
Kandidat*innen-Portraits, Elbtalaue 2021

Kandidat*innen-Portraits, Elbtalaue 2021

Mobiles Studio mit Rollei HS Freeze 6s

Eine Herausforderung ganz anderer Art, war dieses Shooting. Denn hier ging es nicht darum eine Person ganz speziell und ausgefeilt, mit fein eingestellten Lichtformern, nach eingehendem Kennlern-Gespräch zu fotografieren.

In diesem Shooting mussten in ca. 3 Stunden 20 Personen (Wahlkampfkandidat*innen) portraitiert werden – ansprechend und konstant. Egal ob groß oder klein, alt oder jung, Mann oder Frau.

Ich habe vor Ort ein mobiles Studio aufgebaut. Wichtig war für mich ein sog. One-Light-Setting, weil nicht für jede Person in so kurzer Zeit immer mehrere Blitze umgestellt werden konnten. Als Aufheller brachte ich eine V-Flat mit, eine Art Aufstellwand, die für alle Kandidat*innen gleichermaßen passen würde, plus einen akkubetriebenen Studioblitz, um stromunabhängig zu sein.

Doch die ganze Technik und Planung soll mir einfach den Rücken freihalten, damit ich in so kurzer Zeit mit jeder/jedem in einen echten  Kontakt kommen kann. Ich hoffe, man sieht es den Bildern an.

diver

Ein sachliches Foto sollte es eigentlich werden, für eine Sedcard. Aber wie es bei Schauspielern so ist, wird dann doch viel mehr – und spannendes – draus. Zum Glück. Der Rokoko-Mantel hing nämlich nur zufällig in der Umkleideecke. Und dann zwischen zwei Outfitwechseln der Ruf aus dem Off: „Kann man den hier eigentlich anziehen?“

 

Und schwupps war ein neues Setting mit tollen, frechen und starken Bildern entstanden. Ich halte nichts vom Festhalten an Dingen, nur weil man sie sich mal so ausgedacht hatte. Fotografie – auch Studiofotografie – ist für mich ein Miteinander. Und so lasse ich mich auch gerne von meinem gegenüber inspirieren.

Schauspielerin-Portrait, Arikia Orbán

Schauspielerin-Portrait, Arikia Orbán

Studioaufnahmen m. versch. Einstellungen

diver
Somalierin in Barnstedt

Somalierin in Barnstedt

200mm | f/2.8 | 1/400s | ISO 160

Lange Zeit hielt ich das Bild zurück ohne es zu veröffentlichen, aus Rücksicht auf  Kultur und Religion, darauf, dass die Flüchtlinge es vielleicht nicht wollen könnten, abgebildet zu werden. Doch wo ist das Bild entstanden? Auf einem Fest das wir in meinem Dorf zur Hilfe eben dieser Flüchtlinge veranstaltet haben. Wir wollten Aufmerksamkeit für die Problematik schaffen, wollten die Menschen zusammenbringen und helfen. Und so (wie auf dem Bild) kann es aussehen, wenn Menschen unterschiedlicher Kultur in Deutschland zusammen kommen. Die Diskussion bleibt kontrovers – auch eine Aufgabe der Fotografie, diese Diskussion zu unterstützen.

diver

Ein Event-Fotograf erzählte, dass er immer beide Augen offen hat – eines durch die Linse blickend, das andere an der Kamera vorbei, um nichts drumherum zu verpassen. Ich hab es probiert und tue mich noch schwer damit. Aber recht hat er, es lohnt sich, nicht nur durch das Objektiv auf die Band zu starren, sondern auch mal den Blick zu heben. Hier weiß ich kaum noch was für eine Band ich eigentlich fotografiert habe; und es ist auch nicht wichtig.

beim Konzert

beim Konzert

35mm | f/4.5 | 1/60s | ISO 1600

diver
Portrait, J. Pappke

Portrait, J. Pappke

45mm | f/1.8 | 1/125s | ISO 200

Geplant war eigentlich ein ganz bestimmtes Lichtsetting mit nur einem einzigen Blitz und einem Reflektor. Doch wenn Sonnenlicht so schön in die Räume hinein ‚fließt‘, gibt es nichts besseres als solch ein „available light“. Da musste ich einfach umdisponieren. Wenn das Model dann so männlich ist wie in diesem Fall, büßt es durch das weiche natürliche Licht auch nichts von seiner Kernigkeit ein.

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